Wiederverwendung

ABFALLVERMEIDUNG wird bei uns groß geschrieben

Die oberste Priorität muss in der Vermeidung von Abfällen liegen – so steht es sogar im Gesetz. Idealerweise würde also gar nichts weggeworfen – utopisch in unserer heutigen Welt. Hier setzt die Wiederverwendung als wirksame Abfallvermeidungsmaßnahme an. Anstatt gebrauchsfähige Gegenstände einfach zu entsorgen, ist eine Weiternutzung oder Aufbereitung die bessere Alternative. Dadurch spart man die Entsorgung einerseits und die Herstellung eines neuen Gegenstandes andererseits.

Die fünfstufige Abfallhierarchie

1. Aus gutem Grund ist beim Umgang mit Abfällen nach Prioritäten vorzugehen, so verlangt es das deutsche Kreislaufwirtschaftsgesetz. Oberste Priorität hat die Vermeidung von Abfällen, etwa durch die Wiederverwendung von Stoffen oder Gegenständen. Dies ist z.B. bei Einkaufstaschen, Kleidung oder Möbeln gut möglich.

2. Unter der Vorbereitung zur Wiederverwendung, als zweite Stufe, wird die Wiedernutzbarmachung von Abfällen durch Prüfen, Reinigen und Reparatur verstanden. Die Vorbereitung zur Wiederverwendung stellt der tatsächlichen Wiederverwendung also eine Behandlung von Abfällen voran.

3. Erst wenn diese beiden Möglichkeiten ausgeschöpft sind, sollen Abfälle dem Recycling, also der Verwertung des Materials und nicht des Gegenstands zugeführt werden.

4. An vierter Stelle folgt die weitere Verwertung von Abfällen. Hier ist z.B. vor allem die energetische Verwertung und (obertägige oder untertägige) technisch notwendige Verfüllung von ehemaligen Rohstofflagerstätten umzusetzen.

5. Erst als letzte Option sollen Abfälle komplett „beseitigt“, in diesem Fall also sicher und umweltverträglich deponiert werden.

Die AWR in der Pflicht

Als beauftragtes Unternehmen des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers des Kreises Rendsburg-Eckernförde ist auch die AWR verpflichtet, die Abfallhierarchie in ihrem täglichen Handeln zu berücksichtigen und bestmöglich umzusetzen. Als konkrete Maßnahme entwickelte sich so im Laufe der Jahre ein immer stärkeres Abfallvermeidungskonzept. Die ursprüngliche Idee war, den Kundinnen und Kunden eine Tauschmöglichkeit für überflüssig gewordene Gegenstände anzubieten. Dazu wurden auf den AWR-Wertstoffhöfen begehbare Container aufgestellt, in denen man brauchbare Gegenstände ablegen und, falls etwas Passendes dabei war, anderes mitnehmen konnte. Die schlichte Menge der abgegebenen Waren sprengte aber schon bald die Lagermöglichkeiten vor Ort und machte einen kontinuierlichen Abfluss notwendig. Neue Ideen mussten also her!

Aus der ersten Idee eines „Tauschcontainers“ auf den AWR-Wertstoffhöfen hat sich rasant eine weitere Idee entwickelt und etabliert: die AWR-Flohmärkte mit angeschlossener Flohmarkt-Werkstatt. War der Standort auf der ehemaligen Deponie in Alt Duvenstedt im Jahr 2012 zunächst nur eine Notlösung, haben sich die alten Hallen mittlerweile zu einem beliebten Treffpunkt für Jäger und Sammler entwickelt. Bei mehreren Veranstaltungen pro Jahr begeben sich jedes Mal hunderte Besucher, nicht nur aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, auf die begehrte Schnäppchenjagd.

Mit der Umbenennung der Flohmarkt-Werkstatt in AWR-Reparierbar und dem Umzug an den Standort nach Büdelsdorf, sowie der Eröffnung der AWR-KaufBar im Jahr 2020 wurden weitere große Schritte in Richtung Wiederverwendung beschritten. Und das mit nachhaltigem Erfolg!